Wenn der Kompost stinkt und andere Probleme - Mein schöner Garten

2022-05-13 20:33:51 By : Mr. Louis Goo

Die Kompost-Herstellung ist eigentlich kein Hexenwerk – dennoch gibt es einige Fallstricke, die man kennen sollte. So bekommen Sie die fünf häufigsten Kompost-Probleme in den Griff.

Wer seine Gartenabfälle selbst kompostieren will, braucht einen guten Komposter und etwas Know-how

Wer seinem Gartenboden und den Pflanzen etwas Gutes tun will, sollte im Frühjahr Kompost auf den Beeten ausbringen. Die Herstellung des schwarzen Gärtnergolds klappt jedoch nicht immer wie am Schnürchen. Hier haben wir für Sie die fünf häufigsten Probleme aufgelistet und erklären, wie sie sich lösen lassen.

Wenn der Kompost stinkt, bekommt er nicht genügend Sauerstoff. Unter Luftabschluss beginnen die organischen Abfälle zu faulen und es bilden sich stark riechende Abbauprodukte wie Buttersäure und Schwefelwasserstoff. Besonders häufig tritt das Problem auf, wenn der Kompost sehr feucht ist oder wenn man große Mengen frischen Rasenschnitt eingefüllt hat. Eine Grundregel beim Aufschichten eines Komposthaufens lautet, Grobes mit Feinem und Feuchtes mit Trockenem zu mischen. Rasenschnitt sollten Sie vor dem Einfüllen in einem separaten Behälter sammeln und dort zunächst mit grobem Material wie zum Beispiel gehäckseltem Strauchschnitt mischen. Das Häckselgut sorgt für eine gute Durchlüftung und verrottet schneller, weil das stickstoffreiche Gras die Mikroorganismen mit Nährstoffen versorgt. In niederschlagsreichen Jahreszeiten hat es sich zudem bewährt, die Oberfläche des Komposthaufens mit einem locker aufgelegten Stück Folie vor dem Vernässen zu schützen. Sobald Sie einen deutlichen Fäulnisgeruch wahrnehmen, sollten Sie ihren Kompost umschichten. Dabei werden die verdichteten Schichten gelockert und es gelangt wieder mehr Sauerstoff an die Abfälle.

Es gibt einige Küchenabfälle, die sich zwar kompostieren lassen, für die Zersetzung aber sehr lange brauchen. Dazu zählen zum Beispiel Eierschalen, Orangen- und Zitronenschalen, Bananenschalen und Kaffeefilter. Tropische und subtropische Fruchtpflanzen wie zum Beispiel Orangen lagern in die Fruchtschalen ätherische Öle ein, um diese vor Fäulniserregern zu schützen. Aus diesem Grund ist auch die Kompostierung sehr langwierig. Schneller geht es, wenn Sie die Schalen vor dem Kompostieren mit einem Gartenhäcksler zerkleinern, denn dabei entweicht ein großer Teil der fäulnishemmenden Stoffe und die Bestandteile sind so fein, dass Sie diese auch im schwach zersetzten Zustand mit dem fertigen Kompost im Garten ausbringen können.

Die Schalen von Mandarinen und anderen Zitrusfrüchten verrotten sehr langsam

Teebeutel, Kaffeefilter und die immer häufiger verwendeten Kaffeepads erweisen sich im Kompost ebenfalls als sehr dauerhaft. Sie zersetzen sich schneller, wenn Sie die Zellulosebehälter aufreißen und den Inhalt herausschütteln. Alternativ können Sie die leeren Filtertüten und -pads dann auch mit dem Altpapier entsorgen. Bei Teebeuteln sollten natürlich vorher auch noch die Metallklammern entfernt werden.

Wenn der Kompost in der prallen Mittagssonne steht, trocknet er im Sommer oft so stark aus, dass der Rotteprozess zum Erliegen kommt. Aus diesem Grund sollte man für seinen Kompostplatz möglichst immer einen schattigen Standort auswählen, zum Beispiel eine Fläche unter einem großen Baum oder vor einer nach Norden ausgerichteten Gebäudewand.

In sommerlichen Hitzeperioden muss der Kompost aber auch an schattigen Plätzen von Zeit zu Zeit mit der Gießkanne angefeuchtet werden. Verwenden Sie dafür am besten Regenwasser, Grundwasser oder abgestandenes Leitungswasser. Sind die Behälter direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, schattiert man sie am besten von oben mit einer Schilfrohrmatte.

Wenn im Garten jedes Jahr viel Herbstlaub anfällt, ist die Kapazität der Kompostbehälter schnell erschöpft. In solchen Fällen ist es sinnvoll, das Laub getrennt von den übrigen Gartenabfällen zu sammeln und zu kompostieren. Sie können dafür einen einfachen Laubkorb aus Maschendrahtbahnen herstellen, indem Sie ein längeres Stück von der Rolle abschneiden und anschließend Anfang und Ende mit Blumendraht verbinden. So entsteht im Handumdrehen ein geräumiger Laubsilo ohne Boden, in dem jede Menge Laub Platz hat. Tipp: Streuen Sie nach jeder neuen Befüllung etwas Hornmehl darüber, damit sich das Laub schneller zersetzt.

Herbstlaub sollten Sie separat von anderen Gartenabfällen in Körben aus Maschendraht kompostieren

Die separate Herstellung von reinem Laubkompost hat einen weiteren Vorteil: Er ist im Garten nämlich vielseitiger verwendbar als herkömmlicher Gartenkompost. Mit Laubkompost können Sie zum Beispiel salzempfindliche Pflanzen wie Erdbeeren oder Rhododendron mulchen, außerdem eignet er sich schon im halb zersetzten Zustand sehr gut zur Bodenverbesserung, weil er nährstoffarm und damit recht strukturstabil ist.

Für gute Ergebnisse sollten Sie mindestens einmal Ihren Kompost umsetzen. Die Abfälle werden dabei gründlich durchmischt und neu belüftet, außerdem gelangen die weniger zersetzten Bestandteile aus dem Randbereich in die Mitte des Komposthaufens. Das Umsetzen regt die Tätigkeit der Mikroorganismen noch einmal deutlich an. Sie können das daran erkennen, dass die Temperatur im Innern des Haufens nach dem Umsetzen kurzfristig stark ansteigt.

Damit ein Kompost richtig durchrottet, sollte man ihn mindestens einmal umsetzen. Wie man das macht, zeigt Ihnen Dieke van Dieken in diesem Praxisvideo Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Weil das Umsetzen echte Knochenarbeit ist, verzichten viele Hobbygärtner darauf. Man kann sich die Anstrengung mit einem gut geplanten Kompostplatz allerdings deutlich erleichtern: Wichtig ist, dass Sie mehrere Kompostbehälter haben – es sollten mindestens drei sein. Im ersten setzen Sie den Kompost auf, danach setzen Sie ihn in den zweiten um und im dritten wird der reife Kompost gelagert. Mit Kompostbehältern, deren Seitenwände sich teilweise oder sogar ganz abbauen lassen, können Sie das Material in den nächsten Behälter umsetzen, ohne es jedes Mal über die ganze Seitenwand heben zu müssen. Verwenden Sie zum Umfüllen am besten eine Mistgabel: Sie wiegt nicht viel und lässt sich ohne großen Kraftaufwand in den Kompost hineinstechen.