Wäsche mit Ekelfaktor
28.08.2021, 16:25 Uhr | Ann-Kathrin Landzettel, t-online.de, sah
Weichspüler: Die Mittel haben ihre Schattenseiten; sie sind nicht nur für die Umwelt schädlich. (Quelle: penkanya/Getty Images)
Weichspüler sollen die Wäsche kuschelig machen und ihr einen angenehmen Duft verleihen. Verbraucherschützer erklären, warum sie aber alles andere als empfehlenswert sind.
Weichspüler glätten die Gewebefasern, machen sie weich und verhindern, dass sich das Kleidungsstück statisch auflädt. Viele Verbraucher schätzen zudem den angenehmen Duft. Doch Weichspüler haben auch ihre Schattenseiten: So sind sie aufgrund der eingesetzten Chemikalien nicht nur für die Umwelt schädlich.
So manche Haut reagiert auf die eingesetzten Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe mit Hautrötungen, Juckreiz und allergischen Reaktionen. Der Fachbereich Umwelt der Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) rät, keinen Weichspüler zu benutzen. Sie können für die Gesundheit ein Risiko sein. Viele Inhaltsstoffe sollen in Verdacht stehen, karzinogen, also krebserregend zu sein.
Und nicht nur das. Weichspüler haben einen echten Ekelfaktor: Rinderfett. Dieses versteckt sich unter anderem hinter dem Begriff "Dihydrogenated Tallowoylethyl Hydroxyethylmonium Methosulfate". Auch andere tierische Fette können zum Einsatz kommen.
Der Tiertalg legt sich wie ein Film um die Gewebefasern und sorgt so für das weiche Tragegefühl. Für Verbraucher ist es schwierig die Inhaltsstoffe zu erkennen und ob und welche tierischen Bestandteile enthalten sind, laut Verbraucherschützer. Jeder Begriffe müsse zuerst nachschlagen werden. Das machen allerdings nur wenig Verbraucher. Darauf würden die Hersteller laut VZHH spekulieren.
Sehr viele Waschmittel und Pflegeprodukte für die Wäsche enthalten tierische Bestandteile, wie die Experten wissen. Die Abfallprodukte, die beim Schlachten anfallen, seien günstig zu bekommen. Das mache sie für viele Hersteller so attraktiv. Wer sicher gehen möchte, dass keine tierischen Inhaltsstoffe verwendet werden, achtet am besten auf das Vegan-Siegel mit der Blume.
Und noch einen weiteren Ekelfaktor hat Weichspüler: Laut den Verbraucherschützern können auf den vom Weichspüler verklebten Fasern auch Bakterien leichter wachsen. Fange die Wäsche plötzlich an zu miefen, kann der Weichspüler dahinter stecken.
Darüber hinaus kann das Wasser schlechter in die Fasern eindringen, weil der Weichspüler einen Schutzfilm auf der Wäsche bildet. Das erschwert die Reinigung. Dementsprechend muss mehr Waschpulver zur Wäsche hinzugegeben werden, wenn auch Weichspüler verwendet wird. Auch in der Waschmaschine können sich Rückstände ablagern, die in dem feucht-warmen Milieu Mikroorganismen eine Brutstätte bieten.
Laut der Verbraucherzentrale reicht für saubere und frische Wäsche ein Vollwaschmittel völlig aus. Gegen hartnäckige Flecken kann ein Fleckensalz helfen. Bereits bei 40 Grad kann man sehr gute Waschergebnisse erzielen. Allerdings ist es ratsam, in regelmäßigen Abständen bei höheren Temperaturen zu waschen, um Bakterien und Pilze in der Trommel abzutöten.
Die meisten Wäschestücke überstehen die 60-Grad-Wäsche ohne Probleme. Wer Angst um seine Lieblingsstücke hat, kann die Maschine für die Reinigung mit hohen Temperaturen auch leer laufen lassen.
Um unangenehmen Gerüchen vorzubeugen, raten die Verbraucherschützer, regelmäßig die Dichtungsgummis der Waschmaschine und das Flusensieb zu reinigen. Nach dem Waschen sollte man immer die Waschmittelschublade und die Trommel offen lassen, damit die Maschine trocknen kann. Kommt dennoch ein unangenehmer Geruch aus der Maschine, sollten Sie die Zu- und Abläufe kontrollieren. Desinfektionsspüler belasten die Umwelt zu sehr und sollten daher gar nicht verwendet werden.
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