Weniger ist oft mehr. Forscher raten zu mehr Lockerheit im Umgang mit Ufzgi. Ein paar Grundsätze jedoch sind wichtig.
Für Erfolg in der Schule braucht es neben viel Köpfchen auch das richtige Umfeld. Eine Analyse von Forschern der Technischen Universität München hat nun den Einfluss der Eltern auf den Lernerfolg ihrer Kinder untersucht und dafür 1700 einzelne Studien ausgewertet. Heraus kam ein ausführlicher Bericht, der konkrete Ratschläge liefert, wie Lernende aus allen sozialen Schichten gut gefördert werden können.
«Um Bildungsungleichheit abzubauen, bietet die Unterstützung der Eltern einen vielversprechenden Ansatz, da sie diese leichter verbessern können als ihr Einkommen oder ihre Sprachkenntnisse», erklärt Doris Holzberger, Studienleiterin und Professorin an der Technischen Universität München.
Das Wichtigste ist, dass zu Hause eine positive Erwartungshaltung zur Bildung geschaffen wird. Aber Achtung: Den ganzen Tag Kant und Goethe zitieren, ist nicht sehr wirkungsvoll. Auch Diskussionen über Bildung im Allgemeinen sorgten nicht für mehr Freude am Stoff. Vielmehr sprechen die Jugendlichen auf Gespräche über ihre eigenen zukünftigen Berufswege an. Berührungspunkte von Schulstoff mit dem Alltag des Nachwuchses können die Lernmotivation erhöhen.
Mit den Eltern im Nacken pauken ist in vielen Fällen nicht sehr erfolgreich. Wie sich in der Untersuchung zeigte, sind Jugendliche davon schnell genervt – besonders wenn sie beim Hausaufgabenlösen kontrolliert werden. Besser ist es, wenn eine Aufgabe falsch, dafür vom Nachwuchs alleine gelöst wird. Denn aus selbst gemachten Fehlern lernten die Schüler durchs Band besser und der Lernerfolg ist nachhaltiger. Das gilt besonders für Jugendliche im späteren Primarschulalter.
Bevor Grünschnäbel nun aber mit 1700 Studien bewaffnet ihre Eltern vor der Zimmertüre abwimmeln, sei auf das Kleingedruckte im Hauptteil der Studie hingewiesen: Es lohnt sich nämlich, wenn Eltern wenigstens Zeitpunkt und Ort festlegen, an denen die Hausarbeiten erledigt werden sollen. Sonst besteht die Gefahr, dass der Hund am nächsten Morgen wieder Matheaufgaben fressen muss, damit für die Lehrerin eine Ausrede parat ist.
Ein genaues Feedback nach der selbstständigen Arbeit ist ebenfalls förderlich. Wobei Kritik mit mehr Verständnis aufgenommen wird, wenn sie auf einzelne Arbeiten gerichtet ist und möglichst spezifisch gehalten wird.
Ist bei einer ultraschwierigen Aufgabe dennoch mal eine Intervention durch die Eltern unumgänglich, wirken Massnahmen zur Förderung des Selbstvertrauens am besten – sodass der Nachwuchs doch selber denken muss. Sonst geht die Rechnung insbesondere bei Mathematikaufgaben nicht auf. Bei diesen wurde nach sachbezogenen Eingriffen der Eltern nämlich auffallend oft sogar eine Verschlechterung festgestellt.