Wie wäscht man Seide richtig? Darf der Stoff in die Waschmaschine? Wir verraten dir alles, was du beim Waschen von Seide beachten musst.
Seide zählt zu den teuersten Naturfasern der Welt. Allerdings ist der Stoff auch sehr empfindlich und pflegeintensiv, weshalb viele davor zurückschrecken, sich Kleidungsstücke aus Seide zu kaufen. Doch wenn du ein paar einfache Pflegetipps befolgst, musst du keine Angst haben. Wir klären dich ein für alle Mal auf: Wie wäscht man Seide richtig? Welches Waschmittel darf man für Seidentextilien benutzen? Wann sollte Seide in die Reinigung? Und was ist besser: Waschmaschine oder Handwäsche? Das alles erfährst du hier.
Bei Seide handelt es sich um eine Faser, die aus den Kokons der Seidenraupe, genauer gesagt der Seidenspinnerraupe (Maulbeerseidenspinner), gewonnen wird. Sie ist die einzige Endlos-Faser, die in der Natur vorkommt und besteht hauptsächlich aus Proteinen, was sie sehr empfindlich gegenüber Hitze, Schweiß und UV-Strahlung macht. Die Seidenproduktion findet hauptsächlich in asiatischen Ländern wie China, Japan und Indien statt.
Der tierische Naturstoff ist zwar empfindlich, doch Kleidung aus Seide hat auch viele positive Eigenschaften:
Am besten ist es, Seide mit der Hand zu waschen. Dadurch stellst du sicher, dass der Stoff schonend gereinigt wird und die Kleidung nicht kaputtgeht. So wäschst du Kleidungsstücke aus Seide richtig:
Auch spannend: Duschabfluss reinigen, Teeflecken entfernen, Brot aufbewahren und Gelbe Flecken auf weißer Wäsche
Alternativ kannst du Seidenstoff auch in der Waschmaschine waschen. Heutzutage verfügen die meisten Maschinen über einen Schonwaschgang für Feinwäsche. Diesen darfst du ruhig für deine Kleidungsstücke aus Seide nutzen. Achte nur darauf, dass die Temperatur 30 Grad Celsius nicht überschreitet. Sonst könnten die Fasern der Seide beschädigt werden. Der Schleudergang sollte auf die niedrigste Umdrehungszahl (maximal 400 Umdrehungen pro Minute) gestellt werden.
Wenn du die Kleidungsstücke aus Seide zusätzlich in einen Wäschebeutel packst, schützt du sie vor der rauen Trommel. Beachte auch immer die Pflegehinweise auf dem Wäscheetikett der Kleidung.
Tierische Fasern sind besonders empfindlich gegenüber alkalischen Waschmitteln – so auch Seide. Die meisten Pulverwaschmittel enthalten Alkalien, weshalb du immer auf ein spezielles Waschmittel für Seide zurückgreifen solltest. Alkalien weichen die Seidenfäden auf und sorgen dafür, dass der Stoff seinen Glanz verliert und die Farbe weniger intensiv wird. Weichspüler sind ein absolutes No-Go. Sie hinterlassen einen Film auf der Seide, der den Stoff weniger atmungsaktiv macht und zudem blasser erscheinen lässt.
Ja, Seide lässt sich auch mit Essig waschen – zumindest als Zusatz zum Seidenwaschmittel. Wenn du die Seide nach der Handwäsche mit klarem Wasser ausspülst, gibt ruhig einen Esslöffel weißen Essig hinzu. Dieser sorgt dafür, dass letzte Seifenreste aus dem Seidenstoff entfernt werden und dass die Wäsche geschmeidig bleibt. Außerdem sorgt Essig für mehr Glanz und intensiviert die Farben des Seidenstoffes.
Solltest du kein Seidenwaschmittel zu Hause haben, kannst du alternativ auch zu einem silikonfreien, milden, ph-neutralen Shampoo zum Waschen der Seide greifen. Das Produkt darf weder rückfettende Substanzen noch Duft- oder Farbstoffe enthalten. Alles andere könnte die Faser schädigen.
Das richtige Vorgehen beim Trocknen von Seide ist mindestens genauso wichtig wie das Waschen, denn auch hier können viele Fehler passieren. Im nassen Zustand ist Seide besonders empfindlich. Wichtiger Tipp: Seide niemals auswringen! Knülle sie auch nicht zusammen, da sie sonst ihre Form verlieren kann. Trockne Seide niemals im Wäschetrockner. Lege das Kleidungsstück stattdessen in ein Handtuch und rolle es locker zusammen. So wird das überschüssige Wasser der Seidenkleidung sanft aufgenommen.
Danach kannst du es zum Trocknen auf die Wäscheleine hängen (vor Regen und Sonnenlicht geschützt).
Seide lässt sich auch mit einem Bügeleisen bügeln – am besten, solange sie noch feucht ist. Bügeln ist aber nicht immer notwendig. Meistens reicht es aus, sie einfach an der Luft trocknen zu lassen.
Bei hartnäckige Flecken solltest du das Seiden-Kleidungsstück immer in die Reinigung bringen. Kleine Flecken lassen sich aber auch mit Hausmitteln entfernen. Gib für die Fleckentfernung etwas Speisestärke oder Babypuder auf den Fleck und reibe es vorsichtig mit einer Zahnbürste ein. Nach 20 Minuten entfernst du die Stärke oder das Puder wieder. Spüle das Hausmittel mit klarem Wasser aus. Damit keine Wasserflecken entstehen, solltest du das gesamte Kleidungsstück nass machen.
Mit unseren Pflegetipps bist du nun bestens vorbereitet und kannst deine Seidenkleidung ohne Bedenken waschen!
Das könnte dich auch interessieren:
Waschmaschine reinigen: Schritt-für-Schritt-Anleitung und wichtige Tipps
Deoflecken entfernen: Die besten Hausmittel und Tipps
Fenster putzen: Tipps für saubere Scheiben ohne Streifen
Verwendete Quellen: waesche-waschen.de, sartor-stoffe.de