Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Bundespolizei (BPOL) trainieren von Dienstag (27. September 2022) bis Donnerstag (29. September 2022) im östlichen Fichtelgebirge, von Hubschraubern aus die Radioaktivität am Boden zu messen. Gemeinsame Hubschrauber-Messungen finden regelmäßig statt, um jederzeit auf einen realen Einsatzfall vorbereitet zu sein. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesamtes für Strahlenschutz und der Bundespolizei hervor.
Zu den möglichen Einsatzszenarien gehört eine radioaktive Kontamination nach einem Unfall in einem deutschen Kernkraftwerk oder im benachbarten Ausland: Gelangen radioaktive Stoffe in die Umwelt, können Radioaktivitätsmessungen von Hubschraubern aus dazu beitragen, schnell das genaue Ausmaß der Kontamination eines Gebietes zu ermitteln – eine wertvolle Information für die Behörden, die über Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung entscheiden müssen.
Die Messflüge finden vom 27. bis 29. September, jeweils im Zeitraum von 8 bis 16 Uhr statt. Es wird ein Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz sein, der das Messgebiet in einer Höhe von etwa 90 Metern in parallelen Bahnen oder spiralförmig überfliegt. Mit an Bord sind Fachleute des BfS, die die Messungen durchführen. Das Messgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 10 mal 20 Kilometer entlang der deutsch-tschechischen Grenze. Die westliche Begrenzung des Gebiets liegt etwas westlich der A93. Der nordwestlichste Punkt des Messgebiets liegt bei Schönwald, der südöstlichste bei Arzberg. Selb, Thierstein, Höchstädt im Fichtelgebirge und Thiersheim liegen innerhalb des Messgebiets.
Zur hubschraubergestützten Bestimmung am Boden befindlicher radioaktiver Stoffe arbeiten das BfS und die Bundespolizei seit vielen Jahren eng zusammen: Die Bundespolizei stellt dabei Hubschrauber und deren Besatzung zur Verfügung. Expert*innen des BfS führen die Messungen durch und stellen den Strahlenschutz aller Beteiligten sicher. In einem radiologischen Notfall kann eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern innerhalb von etwa drei Stunden überflogen und kartiert werden. Die Messresultate liegen bereits kurz nach der Landung vor.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des Strahlenschutzes. Die über 550 Beschäftigten bewerten Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv im radiologischen Notfallschutz und nehmen "hoheitliche Aufgaben" wahr, darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen können auf der Webseite des Bundesamtes gefunden werden: www.bfs.de
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