Mit Textilfiltern von Saati haben Staub und Schadstoffe keine Chance

2022-06-10 18:38:55 By : Ms. Ella Lee

Das Gewebe aus dem Münsterland steckt etwa im Flusensieb der Waschmaschine oder im Trockner. Der Markt für solche Anwendungen wächst, auch im Umweltschutz. Deshalb investiert Saati 2,5 Millionen Euro in neue Anlagen.

Raesfeld. Wie ein Vorhang aus Spinnfäden hängt das Garn aus Polyethylen vor Monika Bohmerts Gesicht. Die 51-Jährige arbeitet in der Einzieherei des Textilunternehmens Saati in Raesfeld bei Borken (Münsterland).

Routiniert zieht sie die Fäden durch die schmalen Augen der Litzen. Die ähneln langen Nadeln und dienen in den 31 Webmaschinen des Betriebs als Fadenführung: „Das ist in etwa so, als würde man einen Nähfaden durchs Nadelöhr ziehen. Nur 4.000 Mal hintereinander“, sagt Bohmert.

Was sie in Handarbeit und mit viel Feingefühl bearbeitet, ist gerade mal 0,16 Millimeter dick. Diese Monofilamentgarne sind der Grundstoff, aus dem das Raesfelder Unternehmen mit 106 Mitarbeitern Hightech-Filter und Siebe für die Fest- und Flüssigtrennung fertigt. „Wir weben und konfektionieren Textilien für die Prozess- und Mikrofiltration“, erklärt Geschäftsführer Helmuth Kluth.

Hört sich kompliziert an, doch im Alltag sind die Textilien praktische Helfer, um Luft, Wasser oder Produktionsanlagen sauber zu halten. Sie stecken im Flusensieb von Trocknern und Waschmaschinen oder dienen in der Lebensmittel-Industrie als Prozessbänder, auf denen Nudeln trocknen. Winzer filtern mit ihnen ihre Weine. Mit den Hightech-Materialien setzte der Filterspezialist, der seit 2011 zum italienischen Textilunternehmen Saati gehört, vergangenes Jahr 12 Millionen Euro um. Die Hälfte der Produkte geht in den Export. In Raesfeld wird nicht nur gewebt, sondern auch mit eigenen Laser- und Ultraschallschneidern konfektioniert. „Das ist auf die Maße der Kunden zugeschnittene Präzisionsware, bei der die Qualität absolut stimmen muss“, so Kluth.

Deshalb konfektioniert Saati einen immer größeren Anteil seiner Textilien vor Ort – statt etwa in Asien. „Wir brauchen dafür gut ausgebildete Mitarbeiter, und die haben wir genau hier“, sagt Kluth.

Dazu gehört auch Anja Schäfer. Die Augen der 49-Jährigen suchen in einem 30 Zentimeter langen Gewebe nach Unregelmäßigkeiten oder unsauberen Stanzkanten. Und das nicht nur stichprobenartig, sondern bei jedem einzelnen Stück.

Auf ihrem Tisch werden in Zukunft weitere Neuentwicklungen landen. Denn der Markt für Filtergewebe wächst – weltweit. Kluth: „Etwa im Umweltschutz oder in der Pharmaherstellung.“

So könnten spezielle Filter die Feinstaubbelastung verringern. Und neue Flusensiebe für die Waschmaschine die Belastung des Abwassers mit winzigen Faserbruchstücken aus Plastik, die aus der Kleidung stammen, reduzieren: „Das sind durchaus realistische Anwendungen.“ In deren Entwicklung und Produktion wird der Filterspezialist in den nächsten zwei Jahren kräftig investieren: 2,5 Millionen Euro steckt Saati in eine Produktionshalle – samt Reinraum und neuen Webmaschinen. Die Bagger sind schon vor Ort.

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