Ein Hügelbeet besteht aus mehreren Schichten organischen Materials. Gemüse lässt sich hier gut kultivieren, da bei der Zersetzung Wärme frei wird, die das Pflanzenwachstum fördert. So können Sie sich ein eigenes Hügelbeet anlegen.
In Nord-Süd-Richtung bekommen Salat, Gemüse und Kräuter auf dem Hügelbeet gleichmäßig viel Sonne ab. Die ideale Beetbreite beträgt 150 Zentimeter, die Länge kann nach Platzbedarf gewählt werden
In Regionen mit langen Wintern und auf Böden, die Nässe speichern, startet die Gemüsesaison erst im späten Frühjahr. Wer dieser Verzögerung ein Schnippchen schlagen möchte, sollte sich ein Hügelbeet anlegen. Der Herbst ist dafür die ideale Jahreszeit, denn die verschiedenen aufgeschichteten Lagen können sich bis zum Pflanzen im März oder April setzen. Ein weiterer Vorteil dieser Beetform liegt darin, im Garten anfallende Schnitt- und Pflanzenreste sinnvoll zu verwerten, zudem sind die bei der Zersetzung frei werdenden Nährstoffe sofort pflanzenverfügbar.
Ein guter Zeitpunkt, um ein Hügelbeet für Gemüse anzulegen, ist im Herbst. Ausgerichtet wird das Beet in Nord-Süd-Richtung. Die Breite sollte etwa 150 Zentimeter, die Länge vier Meter und die Höhe maximal einen Meter betragen. Die Schichten von unten nach oben: Strauch-Schnittgut, umgedrehte Rasensoden, feuchtes Laub oder Stroh, Stallmist oder grober Kompost und eine Mischung aus Gartenerde und Kompost.
Die ideale Breite für ein Hügelbeet beträgt 150 Zentimeter, die Länge rund vier Meter. Die Höhe sollte einen Meter nicht überschreiten, sonst gestalten sich Bepflanzung und Pflege schwierig. Damit alle Arten genug Sonne abbekommen, legt man das Beet in Nord-Süd-Richtung an. Nach dem Aufbringen der verschiedenen Lagen, die jeweils gut festgeklopft werden, bedeckt man für den Winter alles mit einer Schicht aus Strohmulch oder einem Vlies. So wird ein Abrutschen des Substrats durch starke Regenfälle verhindert.
Da beim Abbau des organischen Materials im Kern des Beetes Wärme freigesetzt wird, sind Frühjahrspflanzungen zwei bis drei Wochen früher erntereif. Die gesamte Anbauzeit im Jahr verlängert sich um bis zu sechs Wochen. Weitere Vorteile eines Hügelbeetes: Das humusreiche Substrat bleibt durch Verrottung stets locker, es kommt daher nie zu Staunässe. Zudem trocknen die Gewächse darauf schneller ab und sind weniger anfällig für Pilzkrankheiten. Allerdings hält es nicht ewig: Bereits nach sechs Jahren ist die Form so weit abgesackt, dass man sich ein neues Hügelbeet an anderer Stelle aufbauen muss.
Querschnitt durch ein Hügelbeet
Zuerst hebt man den Boden des Beets oder den Rasen 40 Zentimeter tief aus und legt Maschendraht zum Schutz vor Wühlmäusen auf die Sohle.
Viele Nutzpflanzen wachsen auf einem erhöhten Beet gut, denn im Inneren des Hügelbeetes entstehen Nährstoffe und Humus durch Verrottung.
Zucchini gönnt man einen Platz am Rand, da sie viel Platz brauchen. Kommt es dennoch zu Wachstumsstörungen, kann man organisches Hornmehl oder Horngrieß in die oberste Schicht einarbeiten (bei der Dosierung Packungsangabe beachten)
Tomaten und Paprika dürfen als nährstoff- und wärmebedürftige Arten nun aufs Beet, am besten auf den Scheitelpunkt, auch Lauch und Sellerie wachsen hier problemlos
In den ersten zwei Jahren werden große Mengen an Stickstoff freigesetzt. Im erwärmten Substrat fühlen sich starkzehrende Arten wohl: Kohlgewächse, die man wegen ihrer großen Blattflächen in die unteren Reihen an den Fuß der Aufschüttung setzt
Ab dem zweiten Jahr bringt man vor dem Pflanzen der Setzlinge im Mai eine mehrere Zentimeter dicke Schicht reifen Kompost aus. Karotten sind sogenannte Mittelzehrer, die nun gute Bedingungen finden. Während zart bleibende frühe Sorten bereits ab März auf die oberen Beetreihen gesät werden, bringt man die Samen von Lagermöhren erst im April oder Mai aus, damit sie im Herbst reifen
Kohlrabi sind ebenfalls Mittelzehrer. Fenchel verträgt sich gut mit Salaten, Kohlrabi passen gut zu Lauch, Radieschen oder Spinat. Bereits im dritten Jahr sollte man keine Starkzehrer mehr pflanzen
Im vierten Jahr nach der Anlage eines Hügelbeetes sollte man nur noch Mittelzehrer und Schwachzehrer, im fünften Jahr der Nutzung sogar nur noch Schwachzehrer anbauen. Dazu gehören neben Radieschen vor allem Zwiebeln und ...
Rote Beten. Die beiden Gemüse pflanzt man am besten auf den Scheitelpunkt des Beets sowie in die darunterliegende Reihe. Auf weiteren Etagen ist Platz für Radieschen oder Erdbeeren
Kartoffeln bieten sich als Finalisten auf dem stark verrotteten, zusammengesackten Material im sechsten und letzten Jahr der Nutzung an. Diese Reste bringt man dann als Kompost anderweitig im Garten aus
Nicht einfach ist die Wasserversorgung, denn die obere Erdschicht trocknet wegen der lockeren Struktur rasch aus. Man formt daher auf dem Scheitelpunkt des Beetes eine mehrere Zentimeter tiefe Rinne, damit Regen- und Gießwasser für Tomaten, Zwiebeln und Co. zur Verfügung stehen. Außerdem bildet man rundherum etwa handbreit tiefe Mulden, damit das wertvolle Nass nicht ungenutzt abfließt. Zur gezielten Verteilung von Feuchtigkeit an die Wurzeln verlegt man Perlschläuche zwischen Gemüse und Salat. Was man ernten möchte, hängt natürlich von den eigenen Vorlieben ab, dennoch gilt es bei der Nutzung das Alter des Hügelbeetes zu beachten, denn durch die Abbau-Prozesse sinkt der Nährstoffgehalt in der durchwurzelten Schicht des Beetes.