Wie man richtig Haare wäscht: die Pflegetricks - WELT

2022-07-22 18:34:29 By : Mr. Zale Zhang

F ehlender Glanz, strohige Spitzen oder einfach nur das Gefühl, dass sich die Haare nach dem Waschen nie richtig weich anfühlen? Haarprobleme gibt es viele, nicht selten rühren sie daher, dass die Haare schlichtweg nicht richtig gewaschen werden. Denn was zunächst einfach klingt, hat durchaus seine Tücken. Von der falschen Wassertemperatur bis hin zur übergroßen Menge an Shampoo - für ungesunde Kopfhaut oder glanzlose Haaren gibt es viele Ursachen.

Dazu kommen zahlreiche Mythen: Müssen die Haare nun wirklich nach jeder Wäsche quietschen, und darf man nasse Haare nun bürsten oder nicht? Ein Profi kann helfen: Bastian Casaretto, Artistic Director bei Aveda. Der erfahrende Hairstylist der Naturpflegemarke hat uns Antworten auf die hartnäckigsten Gerüchte gegeben:

Haare können sich an bestimmte Pflegestoffe gewöhnen, die sind deswegen im Laufe der Zeit nicht mehr so wirksam wie zu Beginn. Deswegen sollte man das Shampoo von Zeit zu Zeit wechseln. Gerücht oder Wahrheit? „Das stimmt nicht. Wer die passende Haarpflege einmal gefunden hat, kann theoretisch ein Leben lang dabeibleiben“, sagt Casaretto und erklärt weiter: „Es ist aber empfehlenswert, verschiedene Linien miteinander zu kombinieren. Beispielsweise ein Shampoo für strapaziertes Haar mit einem Conditioner für gefärbte Haare. Damit kann man trockenes und gleichzeitig coloriertes Haar ideal aufeinander abgestimmt pflegen.“

„Die Haare lieber einmal weniger mit Shampoo bearbeiten, als zu häufig. Denn egal wie hochwertig das Produkt ist, es greift immer den natürlichen Lipidmantel an und macht das Haar damit leichter anfällig für Schäden“, so Casaretto. Darum ist auch eine anschließende Pflege mit Conditioner oder Haarmasken so wichtig. Außerdem kommt es auf die richtige Menge des Shampoos an: „Bei schulterlangem Haar sollte man pro Haarwäsche nicht mehr als die Größe eines 50-Cent-Stücks auftragen. Falls man das Gefühl hat, dass die Haare noch nicht sauber sind, weil man beispielsweise davor sehr viele Stylingprodukte verwendet hat, dann kann man gegebenenfalls noch ein zweites Mal shampoonieren.“

Weil sie dann angeblich richtig sauber sind. Aber wer oben aufgepasst hat, weiß nun: Quietschendes Haar bedeutet, dass der zuvor erwähnte Lipidmantel zu Teilen weggewaschen wurde und die Haarstruktur nun schutzlos ist. Deswegen sollte das mit dem Quietschen laut Casaretto nur unter einer Bedingung stattfinden: „Einmal im Monat ein tiefenreinigendes Shampoo (etwa das Pure-Formance-Exfoliating-Shampoo von Aveda) verwenden, um den Schmutz von der Kopfhaut zu holen, ist empfehlenswert. Man sollte es aber auf gar keinen Fall zu oft machen.“

Früher wurde gesagt, dass kaltes Wasser zum Abschluss der Pflege die Schuppenschicht verschließt und die Haare glänzender machen würde. „Das stimmt“, sagt der Stylist, weist aber auf ein anderes Problem hin: „Kaltes Wasser ist schlecht für die Kopfhaut. Denn durch die Kälte schließen sich auch die Poren der Haut und die Stoffe der Pflege können nicht wirken.“ Auf der anderen Seite sollte man aber auch nicht mit zu heißem Wasser die Haare waschen: „Das Haar ist Horn. Deswegen trocknen Haare auch aus, wenn sie an die Wärme kommen, und öffnen ihre Oberfläche bei Hitze, da sich die Schuppen abspreizen. Das erzeugt ein sprödes Aussehen.“

„Die Struktur ist im nassen Zustand wirklich wesentlich empfindlicher und kann leichter brechen. Deswegen muss man im nassen Zustand vorsichtiger mit dem Haar umgehen und sollte auf aggressives Bürsten verzichten. Auch ohne Bürste oder Kamm sollte man nicht einfach an einem Knoten im nassen Haar ziehen, sondern ihn sehr vorsichtig mit den Fingern entwirren.“ So verboten wie das Kämmen ist übrigens auch das Trockenrubbeln mit dem Handtuch: „Durch diese Bewegung wird die Schuppenschicht der Haare aneinander gerieben - das führt zu einer Schädigung der Haare.“

„Bei schulterlangem Haar reicht es vollkommen aus, die Haare ein bis zwei Mal die Woche zu waschen, um das Haar gesund zu halten“, sagt Casaretto. Wer dennoch häufiger waschen möchte und dabei den Lipidmantel nicht zu stark angreifen möchte, dem rät der Experte: „Bei der einen Wäsche mit Shampoo und Conditioner waschen, bei der nächsten Wasche nur Conditioner anwenden und das Shampoo auslassen.“

„Auch wenn man keine gefärbten Haare hat, am besten immer eine Pflege für Colorationen verwenden. Diese sind von ihrem pH-Wert etwas saurer eingestellt als andere Produkte und verschließen damit die Haaroberfläche besser. Das gibt eine glatte Oberfläche und damit mehr Glanz.“

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Dieser Artikel wurde erstmals. 2017 veröffentlicht.

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