Seide, Wolle, Leinen und Co: Der Rundumratgeber für Kleidung aus Naturmaterialien

2022-09-02 18:31:44 By : Mr. Raymond Ye

Es sieht schick aus, doch das Oberteil aus billigem Synthetik-Stoff enthüllt seine Nachteile beim Tragen: Hier lädt es sich statisch auf, dort staut sich die Hitze und zu allem Überfluss entstehen bald müffelnde Schweißränder. Wer mehr Tragekomfort wünscht, wählt deshalb Kleidung aus Naturfasern. Sie bringen gute Eigenschaften mit, die selbst technisch ausgeklügelte Kunstfaser-Innovationen nicht imitieren können.

„55 Prozent Schurwolle, 45 Prozent Baumwolle“ – ein Textiletikett beschreibt, wie sich das Gewebe eines Kleidungsstücks zusammensetzt. Interessante Basisinformationen über die bekanntesten Textilfasern lässt die Beschreibung allerdings vermissen. Im Folgenden klären wir deshalb auf:

Grundsätzlich lassen sich sämtliche Textilfasern in drei Kategorien aufteilen: Naturfasern, Regeneratfasern und synthetische Fasern. Diese unterscheiden sich in einigen wesentlichen Punkten:

Wenn Fachleute im Textilbereich von Naturfasern sprechen, dann meinen sie Fasern, die sich so weiterverarbeiten lassen, wie sie in der Natur vorkommen. Die bekanntesten Beispiele dafür sind die Haare von Wollschafen (Schurwolle) oder die Fasern in der Samenkapsel einer Baumwollpflanze.

Im Unterschied dazu werden synthetische Fasern chemisch erzeugt. Ein Beispiel: Für Polyester schmilzt man Polyestergranulat bei Temperaturen um 280 Grad Celsius und produziert daraus Polyesterfäden.

Auch sogenannte Regeneratfasern aus Buchenholz oder Bambus entsprechen nicht der engen Definition von Naturfaser. Sie bestehen zwar aus nachwachsenden Rohstoffen, entstehen aber in einem chemischen Prozess. Für Lyocell-Fasern extrahiert man beispielsweise Zellulose per Lösungsmittel aus Holzschnitzeln und spinnt sie dann zu langen Fasern.

Kurzum: Echte Naturfasern lassen sich ohne chemische Veränderung direkt weiterverarbeiten.

Welche Kategorien gibt es bei Naturfasern?

Grob gesagt wird bei Fasern zwischen tierischen und pflanzlichen Ursprung unterschieden. Tiere wie das Wollschaf, die Kaschmirziege oder das Alpaka werden für die Gewinnung von Wolle geschoren, während man bei Pflanzen unterschiedliche Teile zu Garn weiterverarbeitet. Häufig sind Samenfasern, wie sie in der Baumwollfrucht oder in der Kapselfrucht des Kapokbaumes vorkommen.

Andere Pflanzen liefern Bastfasern, die in Stämmen und Stängeln verlaufen, zum Beispiel bei Bambus, Hanf, Flachs und Lein. Unter sämtlichen Naturfasern bildet die Seide einen Sonderfall: Bestimmte Falter-Arten produzieren sie als Endlos-Faser (Filament), um ihre Kokons zu bilden.

Ein Seidenfaden kann dabei bis zu 3.000 Meter lang werden. Im Gegensatz dazu sind Tierhaare, Samen- oder Bastfasern durchschnittlich sieben Zentimeter lang und werden erst in der Garnproduktion zu langen Fäden versponnen.

Wie lange nutzen Menschen bereits Naturfasern für Kleidungsstücke?

Sowohl tierische als auch pflanzliche Naturfasern begleiten die menschliche Kulturgeschichte bereits seit Jahrtausenden. So lassen sich Spuren von Baumwollanbau in Indien bereits im 6. Jahrtausend vor Christus nachweisen, während die ältesten archäologischen Funde von Baumwollstoffen der Indus-Kultur auf 3000 vor Christus datiert werden. Ähnlich alt sind Leinenstoffe, die Wissenschaftler in Oberägypten fanden. Traditionell wurden hier Mumien in Leinenstreifen gewickelt.

In Mitteleuropa bauten die Menschen Flachs für die Leinenproduktion seit der Jungsteinzeit an (um 5700 v. Chr.), während in der frühen Bronzezeit (um 3000 v. Chr.) Wollgewebe an Beliebtheit gewinnen. Der Hintergrund: Die ab dem 6. vorchristlichen Jahrtausend in Vorderasien gezüchteten Wollschafrassen erreichten Mitteleuropa und eröffneten neue Möglichkeiten für die Herstellung warmer und strapazierfähiger Stoffe.

Obwohl Naturfasern als ursprüngliches Material gelten, hat der Mensch im Verlauf der Jahrtausende großen Einfluss auf ihre Eigenschaften genommen. So wurde die wilde Baumwollpflanze bereits in der Antike durch mehrere Völker an verschiedenen Orten der Welt domestiziert. Bis heute züchten Forscher Pflanzen mit neuen Merkmalen oder bringen genetische Veränderungen ein, um die Faserlänge zu maximieren oder die Resistenz gegen Schädlinge zu erhöhen.

Auch auf das Schaf als Wollproduzent hat der Mensch früh durch Zucht eingewirkt. Im Vergleich zum Urtyp besitzen heutige Wollschafe keine oder nur sehr feine Deckhaare, damit sich das Vlies als Ganzes nutzen lässt. Das, was wir heute als Wolle kennen, ist eigentlich die feine Unterschicht des urtümlichen Schaffells. Zivilisierte Wollschafe wechseln im Jahresverlauf nicht mehr ihr Haarkleid, sodass die Wolle erhalten bleibt und regelmäßig geschoren werden muss. Dies sorgt für stetig neue Naturfasern.

Naturfasern, ihre Vorteile und Limitierungen

So sehr sich die Industrie bemüht, Kunstfasern mit innovativen Eigenschaften zu entwickeln – an einige Vorzüge der Naturfasern reicht synthetisches Material nicht heran:

1.     Gutes Körperklima bei Hitze

Wer einmal die Kleidung von Beduinenvölkern in Wüstengebieten studiert hat, sieht, wie Naturfasern bei Hitze punkten. Das weiße Baumwollgewebe reflektiert das Sonnenlicht, sodass Wärme teilweise abgehalten wird und ein Schutz vor UV-Strahlung besteht. Zudem lässt lockeres Baumwollgewebe die Luft in beide Richtungen passieren und sorgt für ein angenehmes Klima auf der Haut.

Kleiner Nachteil: Ist Baumwolle erst einmal schweißgetränkt, trocknet sie eher langsam. Hier spielt dagegen Leinen seinen Vorteil aus. Die Naturfaser aus Flachs wird ebenfalls gern zu luftigen Stoffen für den Sommer verarbeitet. Im Gegensatz zur Baumwolle trocknet Leinen jedoch deutlich schneller, sodass sich weder nasse Schweißflecken bilden noch der Stoff unangenehm am Körper klebt.

Auch Seide überzeugt mit ihrer kühlenden glatten Haptik im Sommer. Die Seidenfasern können bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.

1.     Maximale Isolationsfähigkeit bei Kälte

Gerade Wolle bietet ihrem Träger einen ausgezeichneten Schutz gegen Kälte. Der Grund: Wollfasern sind in sich gekräuselt und schließen durch diese Struktur bis zu 85 Prozent Luft mit ein. Dadurch bilden sie eine Isolationsschicht, wie man sie auch von Daunenjacken und -decken kennt. Die Körperwärme des Wollpullover-Trägers wird von der Faserschicht reflektiert und festgehalten.

Ein weiterer Vorteil: Wollfasern absorbieren Feuchtigkeit durch Schweiß oder Regen sehr gut und verlieren selbst im feuchten Zustand ihre Isolationsfähigkeit nicht. Für den regnerischen Herbsttag sind Wollmantel, Mütze und Schal deshalb die ideale Ausrüstung.

2.     Langlebigkeit und Strapazierfähigkeit

Feste Leinenstoffe und schwere Baumwollgewebe bestechten mit ihrer legendär langen Haltbarkeit. In früheren Jahrhunderten wurden prunkvolle Tischtücher über Generationen weitervererbt. Schmucktextilien wie der Teppich von Bayeux haben mehr als ein Jahrtausend in gutem Zustand überstanden.

Auch heutzutage freut sich der Nachwuchs darüber, die Vintage-Lederjacke von Papa oder das Hippie-Kleid von Tante Trude noch einmal neu in Szene zu setzen. Die langlebigsten Second-Hand-Stücke bestehen dabei aus hochqualitativen Naturfasern. Dabei bleibt der Pflegeaufwand gerade bei Baumwolle und Leinen im Rahmen: Sie halten hohe Waschtemperaturen aus – insbesondere, wenn sie ungefärbt sind.

3.     Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit

Viele Naturfaser-Textilien sind langlebig und reduzieren mit ihrer Tragedauer die Energie und Rohstoffe für ihren Ersatz. Hinzu kommt: Hanf und Flachs können in Deutschland als Basis für die Textilproduktion regional angebaut werden. Vor allem Hanf beeindruckt mit seiner Ertragskraft: Die Pflanze braucht kaum Pflanzenschutzmittel zum Gedeihen und kann bis zu vier Meter in hundert Tagen wachsen.

1.     Manche Gewebe sind empfindlich

Mit dem liebsten Wollpullover verbindet viele Menschen eine Hassliebe – er verleiht ein unschlagbar gutes Körpergefühl, aber stellt große Ansprüche bei der Pflege. Wer Wolle lang erhalten will, sollte sie am besten kalt mit der Hand waschen oder im Wollwaschprogramm der Maschine reinigen.

Das empfindliche Gewebe verzeiht weder das falsche Waschmittel noch zu heiße Temperaturen oder zu hohe Schleudergänge. Im schlimmsten Fall rutscht der Lieblingspullover unabsichtlich in die Buntwäsche und verlässt die Trommel im Mini-Format.

Dennoch gibt es eine gute Nachricht für Waschmuffel: Wolle nimmt Gerüche wie Schweiß oder Zigarettenrauch nur schlecht an. Deshalb genügt es meist, einen Pullover gründlich auszulüften. Unschöne Faserknötchen (Pilling) an den Ellbogen oder in den Achseln lassen sich mit einem speziellen Kamm entfernen.

Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Je mehr Wollfasern im Verlauf der Zeit durch Reibung aus dem Stoff gezogen werden, desto dünner wird das Gewebe. Wolle ist deshalb anfällig für Löcher an beanspruchten Körperstellen.

1.     Einige Rohstoffe sind klimabelastend

Hier stehen sowohl tierische als auch pflanzliche Naturfasern in der Kritik. So produzieren die großen Wollschafherden viel Methan, welches 25-mal klimaschädlicher ist als CO2. Relativieren lässt sich dieses Argument von der Nachfrage-Seite – schließlich kaufen sich viele Kunden einen teuren Wollmantel oder einen guten Pullover nicht als Wegwerfware, sondern für ein halbes Leben.

Kritischer für Umwelt und Klima sind wahrscheinlich konventionelle Baumwollplantagen, die immense Wassermengen verbrauchen und auf denen rücksichtslos Pestizide eingesetzt werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten Kunden hier ökologisch angebaute Baumwollkleidung wählen, die in Verarbeitung und Preis nicht nur für eine Saison konzipiert ist.

Die wichtigsten Naturfasern: Alles zu Background, Einsatz und Tragefühl

Von der chinesischen Samtpappel bis zum Gemeinen Seegras gibt es weltweit zahlreiche Quellen für Naturfasern. In unserem Alltag treffen wir jedoch am häufigsten auf die folgenden Stoffe:

Baumwolle: Vielseitig und allseits beliebt

Etwa 7.000 Jahre lang spinnt der Mensch schon Garn aus den flauschigen Fasern dieses Malvengewächses. Heutzutage macht Baumwolle ein Drittel der globalen Textilproduktion aus. Dabei entpuppt sich die Faser als Alleskönner, denn aus Baumwollgarn lassen sich Stoffe mit unterschiedlichen Strukturen und Oberflächen herstellen.

So ist Denim berühmt für seine Belastbarkeit, samtiger Cord erlebt regelmäßig modische Come-Backs und Baumwollsatin besticht durch seine glatte Oberfläche mit dem zarten Glanz.

Leinen: Für bestimmte Kleidung geeignet

Diese Faser stammt von der Flachspflanze, botanisch auch: Gemeiner Lein. Während ihre Samen (Leinsamen) Müsli und Brot ergänzen, wächst der Textilrohstoff als Bastfasern in ihren Stängeln zwischen Holzkern und Rinde. Obwohl Flachs bei uns heimisch ist, wird die Faserpflanze in Deutschland kaum angebaut. Die weltweit größten Produzenten sind China, Russland und die EU (vor allem Frankreich).

Seide: Aufwendige Herstellung für edle Textilien

Da ein Großteil der weltweit produzierten Seide aus Kokons des Maulbeerspinners gewonnen wird, spricht man auch von Maulbeerseide. Andere Arten wie der japanische Eichenseidenspinner leben dagegen auf Eichen. Neben etlichen Falter-Arten, die Kokons mit Seidenfasern bilden, gibt es auch exotische Muschelseide aus den Byssus-Fäden, mit denen Muscheln sich an Steinen festsetzen.

In der Regel jedoch werden für einen Seidenfaden drei bis acht Kokons des Maulbeerspinners abgerollt und die Fasern miteinander verklebt. Je nach Webart haben die erzeugten Seidenstoffe unterschiedliche Namen, zum Beispiel Satin, Organza oder Jacquard.

Wolle: Grundlage für verschiedene Textilien

Unter dem Begriff „Wolle“ läuft nicht nur das Garn aus Schurwolle vom Schaf, sondern auch die versponnenen Haare etlicher anderer Tiere. Die bekanntesten Vertreter sind Mohair und Kaschmir, die aus Ziegenhaar bestehen, sowie Angora, welches vom Kaninchen stammt. Auch Kamele, Bisons und Yaks liefern Haare für versponnene Wolle. Die Haare von Nerz, Biber und Chinchilla hingegen verfilzt man für die Produktion von Hüten.

Übrigens: Schafwolle wird mitnichten immer zu Grobstrick verarbeitet. In Kombination mit 20 Prozent Seide bieten feine Wollstoffe das perfekte Material für edle Unterwäsche.

Leder: Heute vor allem in der Schuhproduktion verbreitet

Hierbei handelt es sich nicht um Gewebe, sondern um gegerbte Tierhäute beziehungsweise Felle. Lederkleidung hat kulturgeschichtlich eine lange Tradition: Bereits die 5.300 Jahre alte Gletschermumie „Ötzi“ steckt von der Mütze, über die Weste bis hin zu den Schuhen in einer Lederkluft.

Heutzutage wird in der Schuh- und Kleidungsproduktion meist Rinds- oder Ziegenleder eingesetzt. Dabei unterscheidet man zwischen Glattleder wie Nappa sowie rauen Ledertypen wie Velours oder Nubuk.

Hanf, Flachs und ähnliche Klassiker: Nachhaltige Optionen

Neben Flachs für Leinenstoffe war Hanf hierzulande seit dem Mittelalter eine der wichtigsten Faserpflanzen. Da ihre Faserbündel gröber sind als die von Baumwolle, wurde Hanf später gern für technische Stoffe und Arbeitskleidung eingesetzt. Heutzutage lassen sich die Fasern so bearbeiten, dass sie Baumwolle in ihren Eigenschaften ähneln.

Der Vorteil von Hanf: Bei seinem Anbau wird 80 Prozent weniger Wasser benötigt als beim Baumwollanbau. Zudem absorbiert Hanfgewebe bis zu 30 Prozent seines Eigengewichts an Feuchtigkeit und sorgt beim Träger für ein angenehmes Körperklima. Außer Baumwolle, Flachs und Hanf sind weltweit Jute, Kokos und Sisal die meistproduzierten Faserpflanzen.

Die wichtigsten Naturfasern: Alles über die korrekte Pflege

Jede Naturfaser hat ihre speziellen Ansprüche an das Pflegeprogramm – im Zweifel hilft ein Blick auf das Textiletikett:

Baumwolle: Robuster Stoff mit eher geringen Pflegeanforderungen

Weiße Baumwollstoffe dürfen mit Vollwaschmittel in den Kochwaschgang. Bei Handtüchern und Bettwäsche genügen jedoch 60 Grad Celsius, um alle Mikroorganismen abzutöten. Für bunte Baumwollgewebe eignet sich Colorwaschmittel bei Temperaturen von 40 bis 60 Grad Celsius.

Damit der Stoff nicht stark knittert, sollte man Baumwollkleidung bei maximal 1.000 Umdrehungen schleudern. Beim Bügeln muss man sich mit der Temperatur nicht zurückhalten: vor allem Bettlaken und Tischtücher halten hier die maximale Temperatur aus.

Leinen: Knitterfreudig, aber trotzdem pflegeleicht

Ungefärbtes Leinen darf bei Temperaturen bis 95 Grad Celsius in die Waschmaschine. Experten empfehlen jedoch den Schonwaschgang und niedrige Schleuderzahlen bis zu 600 Umdrehungen, damit der Stoff nach dem Waschen noch feucht ist.

Die Restfeuchte erleichtert das Bügeln von Leinenstoff, den man zum Entfernen von Knitterfalten auch heiß bedampfen darf. Wer nicht bügeln will, hängt das feuchte Kleidungsstück in Form gezogen auf eine Leine an der frischen Luft und vermeidet dabei direkte Sonneneinstrahlung.

Seide: Hier ist Schonung gefragt

Kleidung aus Seide wird im Programm für Feines bei 30 Grad Celsius gewaschen. Wichtig: Hier braucht es ein enzymfreies Waschmittel, da Seidenfasern aus Proteinen bestehen. Herkömmliche Vollwaschmittel und Fleckenentferner würden die Faser aufrauen und angreifen.

Weiße Seide sollte deshalb auch nicht mit Bleichmittel in Kontakt kommen, sondern nur mit Essig behandelt werden. Im Idealfall trocknet Seidenkleidung liegend, nachdem sie in Form gezogen wurde. Direktes Sonnenlicht macht die Faser durch die UV-Strahlung stumpf und brüchig – deshalb lieber im Schatten oder im Haus trocknen.

Wolle: Handwäsche und spezielle Waschmittel

Tierhaare als Basis von Wolle bestehen aus Eiweißbausteinen (Aminosäuren), weshalb bei der Wollpflege kein enzymhaltiges Waschmittel zum Einsatz kommen darf. Wer kein Wollwaschmittel zur Hand hat, kann in Notfällen ein mildes Shampoo nehmen. Wolltextilien wäscht man entweder per Hand oder im Wollwaschprogramm – möglichst kalt.

Leder: Hier werden oft Spezialprodukte benötigt

Für die Pflege von Schuhen und Kleidungsstücken aus Naturleder braucht es ein paar Spezialprodukte. Das Imprägnieren mit speziellen Sprays schützt das Leder vor Wasserflecken, während Lederfett oder Ledercreme Glattleder geschmeidig hält.

Für raue Leder gibt es Reinigungs- und Pflegeprodukte in Form von Spray und Schaum. Goldene Regel: Lieber keine Wäsche oder Nassreinigung versuchen, da sich das Leder danach unschön zusammenziehen kann. Für schwierige Fälle lohnt sich die professionelle Lederreinigung.

Hanf: Es kommt auf die Färbung an

Hier raten Experten dazu, farbige Textilen bei 40 Grad Celsius zu waschen, während ungefärbte auch heißere Temperaturen vertragen. Um Waschmittelrückstände zu vermeiden, ist ein Flüssigwaschmittel ratsam. Hanfkleidung kann bei der ersten Wäsche bis zu 10 Prozent einlaufen – diesen Faktor sollten Käufer bei der Anprobe berücksichtigen.

Zusammenfassung und Fazit: Naturfasern sorgen für Wohlfühlkleidung

Tragegefühl, Stil und Umweltgründe – vieles spricht für die Wahl eines Kleidungsstücks aus Naturfasern. Für den Träger steht meist der Komfort im Vordergrund: Nichts wärmt so angenehm wie ein guter Wollpullover, nichts gleitet so luxuriös über der Haut wie edle Seide.

Dieses sinnliche Erlebnis – in Kombination mit dem der langen Historie von Naturfasern und der hohen Qualität in der Kleidungsherstellung – verleiht Naturtextilien eine Aura, die synthetischen Stoffen schlichtweg fehlt.