Kleidung aus Schurwolle ist atmungsaktiv, temperaturausgleichend und fühlt sich angenehm auf der Haut an. Damit das auch so bleibt, müssen beim Waschen einige Dinge beachtet werden. Wir verraten dir die besten Tipps und Tricks.
Schurwolle ist ein hochwertiges Naturmaterial, das durch die Schur von lebenden Schafen gewonnen wird – im Gegensatz zur "normalen" Wolle, die auch von toten Tieren stammen oder aus Alttextilien hergestellt werden kann. Die vielen positiven Eigenschaften der wertvollen Schurwolle macht sie zu einem beliebten Material für Jacken, Pullover, Socken oder Decken, insbesondere im Winter. Die Naturfaser ist besonders langlebig, lässt die Haut atmen und isoliert gleichzeitig wunderbar gegen Kälte.
Damit Wollpullover, Wolldecke und Co. ihre tollen Eigenschaften behalten, solltest du beim Reinigen und Pflegen einiges beachten. Welches Waschmittel eignet sich am besten? Bei wie viel Grad darf Schurwolle gewaschen werden? Und wie trocknet man sie richtig? Das alles erfährst du hier.
Die gute Nachricht zuerst: Schurwolle ist relativ pflegeleicht. Die Textilien müssen nicht nach jedem Tragen gewaschen werden, denn die Faser ist von Natur aus geruchshemmend und antibakteriell. Sie reinigt sich quasi von selbst. In den meisten Fällen reicht es daher, Schurwolltextilien wie Wollpullover oder Socken zum Lüften auf einen Bügel aufzuhängen, damit unangenehme Gerüche und Knitterfalten verschwinden. Am besten reinigt sich die Naturfaser übrigens bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Manchmal ist es allerdings nicht ausreichend, Schurwolle zu lüften – zum Beispiel, wenn sich Flecken auf der Kleidung oder der Wolldecke befinden. Spätestens dann wird es Zeit für eine Wäsche.
Schurwolle darf in den meisten Fällen in der Waschmaschine gewaschen werden. Schaue vor der Reinigung aber sicherheitshalber auf das Etikett des Herstellers. Ist Waschmaschinenwäsche erlaubt, gilt es Folgendes zu beachten:
Für die Pflege von Produkten aus Schurwolle solltest du immer ein spezielles Wollwaschmittel benutzen. Einige Wollwaschmittel enthalten zusätzlich Wollwachs (Lanolin). Lanolin ist ein wachsartiges Wollfett aus den Talgdrüsen der Schafe. Es macht die Fasern der Wolle schmutz- und wasserabweisend, weshalb Lanolin perfekt zur gelegentlichen Auffrischung von Oberbekleidung wie Mänteln, Wollpullovern und Mützen ist. Für Funktionswäsche und Socken aus Schurwolle reicht auch ein Waschmittel ohne Lanolin aus.
Herkömmliche Voll- oder Colorwaschmittel sind tabu, da diese Enzyme und Bleichmittel enthalten, die der Struktur der Wollfaser schaden. Solltest du kein Wollwaschmittel zu Hause haben, kannst du auch ein mildes, pH-neutrales Shampoo ohne Silikone verwenden. Hartnäckige Flecken lassen sich am besten mit Kernseife und lauwarmem Wasser behandeln.
Lasse Weichspüler komplett weg, denn durch die Rückstände werden die positiven Eigenschaften der Wolle beeinträchtigt und der Stoff kann seine Form verlieren. Stattdessen kannst du etwas Essig hinzugeben, um die Fasern wieder geschmeidig zu machen.
Schurwolle darf nicht mit heißem Wasser gewaschen werden. In der Natur sind die Schafe schließlich auch keinen allzu hohen Temperaturen ausgesetzt. Wenn du also möchtest, dass dein geliebter Wollpullover noch lange hält, dann wasche ihn bei einer Temperatur von 20 bis 30 Grad Celsius. Das gilt natürlich auch für andere Teile aus Schurwolle.
Um deine Wolltextilien nicht zu beschädigen, solltest du sie in der Waschmaschine nur im Feinwasch- oder Kaltwaschprogramm reinigen. Einige Maschinen haben sogar ein spezielles Wollwaschprogramm bzw. einen Wollwaschgang. Beim Schleudergang darf die Umdrehungszahl pro Minute nicht höher als 400 sein. Am besten schleuderst du deine Wollwäsche gar nicht, um kein unnötiges Risiko einzugehen.
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Bei sehr empfindlichen und fragilen Textilien aus Schurwolle ist selbst der schonende Wollwaschgang nicht immer die richtige Wahl. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Wäsche per Hand waschen. Wichtig ist, dass du den Stoff nie lange im Wasser einweichen lässt, sondern ihn nur kurz ausspülst. So funktioniert die Handwäsche:
Damit die Kleidungsstücke ihre Form behalten, müssen sie richtig getrocknet werden. Schurwolle darf auf keinen Fall in den Trockner! Durch die hohe Temperatur würde die Struktur der Wollfaser zerstört werden und verfilzen. Nach der Wäsche – egal ob in der Waschmaschine oder Handwäsche – solltest du diese Tipps zum Trocknen von Schurwolle beherzigen:
Nasse Wolle sollte übrigens nie auf einen Bügel gehangen werden, da sie sich sonst verformen kann. Lege Kleidungsstücke wie Wollpullover oder Jacken zum Trocknen deshalb immer auf eine glatte Oberfläche.
Tipp: Schurwolle ist sehr anfällig für Motten. Hänge deshalb ein Lavendelsäckchen in deinen Schrank, um die Insekten fernzuhalten.
In der Regel müssen Wolldecken, Wollpullover, Socken und Co. nicht gebügelt werden. Beim Trocknen und Auslüften verschwinden Knitterfalten meist von ganz alleine. Solltest du doch einmal zum Bügeleisen greifen müssen, dann lege ein feuchtes Baumwolltuch über das Kleidungsstück. Am besten eignet sich jedoch ein Dampfbügeleisen.
Wenn du dich an unsere Waschanleitung für Schurwolle hältst, kann bei der Reinigung nichts mehr schiefgehen!
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Verwendete Quellen: perwoll.de, vergleich.org, peterhahn.de