Ifo-Institut: Ukrainische Kinder haben gute Chancen im deutschen Schulsystem – aber… | News4teachers

2022-08-12 18:46:50 By : Mr. jeff wang

MÜNCHEN. Unter Verweis auf Daten aus der Pisa-Studie sieht das Ifo-Institut für Kinder aus der Ukraine relativ gute Chancen im deutschen Schulsystem – trotz erwartbar großer Schwierigkeiten bei der Integration. «Das Kompetenzniveau ukrainischer Schulkinder liegt zwar unter dem deutscher Kinder, aber deutlich über dem Niveau von Kindern aus EU-Ländern wie Rumänien und Bulgarien, aus denen bereits zahlreiche Kinder erfolgreich in das deutsche Schulsystem integriert wurden», erläuterte Ifo-Bildungsexperte Lukas Mergele am Mittwoch in München.

Eine Auswertung der Pisa-Studie, der internationalen Schulleistungsstudie der OECD, aus dem Jahr 2018 zeige, dass 18 Prozent der Schulkinder in der Ukraine hohe Kompetenzen im Lesen haben. In Deutschland sind es zwar 33 Prozent, doch in Rumänien und Bulgarien schneiden die Schülerinnen und Schüler mit 10 beziehungsweie 11 Prozent deutlich schwächer ab. Ein geringes Leseniveau haben den Angaben zufolge in der Ukraine ein Viertel, in Deutschland ein Fünftel der Kinder. In Rumänien hingegen seien es 41 Prozent, in Bulgarien mit 47 Prozent gar knapp die Hälfte aller Kinder. «In den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften treten ähnliche Unterschiede auf», hieß es in der Mitteilung.

Heißt konkret: Im direkten Vergleich mit Deutschland weist die Ukraine laut Bericht in der Mathematik noch deutlichere Defizite auf als beim Lesen, da mehr Schulkinder nicht das Mindestniveau an Mathematikkompetenz zeigen . Mit 15,6 Prozent ist der Anteil ukrainischer Schülerinnen und Schler unter Niveau 1 mehr als doppelt so hoch wie der von 7,6 Prozent in Deutschland. Auch der Anteil der Kinder mit Niveau 1 ist mit 20,3 Prozent deutlich höher in der Ukraine als mit 13,5 Prozent in Deutschland.

Auf der anderen Seite stellen die Wissenschaflter fest, dass die Schulen in Deutschland nicht auf die Herausforderung eingestellt sind. « Akuter Lehrermangel in Deutschland ist auch aktuell die potenziell größte Hürde für die Bildungsintegration.» Fazit der Forscher: «Zusammenfassend ist zu betonen, dass die Ausgangs lage für geflüchtete Schulkinder aus der Ukraine sehr schwierig ist.» Die Lernrückstände im Vergleich zu deutschen Schulkindern dürften sich durch Krieg und Flucht vermutlich noch verstärkt haben.

«Es bleibt offen, wie langfristig die Integrationsbestrebungen ausgerichtet sein sollten, aber die aktuelle Lage in der Ukraine und die bereits massive Zerstörung an Bildungseinrichtungen und Ressourcen lassen darauf schließen, dass eine schnelle Rückkehr in den ukrai nischen Schulalltag unmöglich sein wird. Das bereits vor der Krise von Personalmangel belastete deutsche Bildungssystem muss sich also darauf einstellen, die hohe Zahl an geflüchteten Schulkindern längerfristig mit Bildung zu versorgen, und könnte deshalb die ge flüchteten ukrainischen Lehrkräfte schnellstmöglich einbinden», so heißt es.

«Die geflüchteten ukrainischen Schulkinder sollten schnellstmöglich mit Bildung versorgt werden, um weitere Lernlücken zu vermeiden, die durch den Krieg entstanden sind», forderte Mergele. Welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt der Studie zufolge davon ab, ob die Kinder kurz- oder langfristig in Deutschland bleiben. «Bleiben sie nur kurz, kann eine Teilnahme an ukrainischem Unterricht online und mit Unterstützung durch ukrainische Lehrkräfte gewährleistet werden. Bleiben sie länger, verbessern sich die Integrationschancen erheblich, wenn die Kinder Deutsch lernen.»

Es empfehle sich, Kinder im Alter bis zu etwa zwölf Jahren direkt in Regelklassen aufzunehmen, begleitet von sprachlichen und weiteren Unterstützungsmaßnahmen. Ältere Kinder können in zeitlich begrenzten Willkommensklassen Sprachgrundlagen aufbauen, um danach im Regelunterricht auch schwierigen Inhalten folgen zu können. News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht es zum vollständigen Bericht des ifo-Instituts.

Die Zahl ukrainischer Schüler in Deutschland überschreitet die 150.000er Marke

Ich kann das so nicht bestätigen. Ich habe einen 9jährigen Ukrainer in Mathe unterrichtet und er war im Stoff bedeutend weiter als seine Altersgenossen in meiner Klasse. Da es ein Einzelfall sein kann möchte ich nicht widersprechen, jedoch darauf hinweisen, dass eine Pauschalisierung eventuell kontraproduktiv ist. Allerdings waren alle Kinder die unsere Schule aufgenommen hat enorm auffällig im Verhalten. Ob Kriegstraumata o.ä. hier gehört eine begleitende Traumatherapie her.

Meine Schülerin hat zuerst den Anschein erweckt, es könne nichts, die Rechenverfahren saßen dann doch, aber das Kind hat gezählt und konnte das 1×1 nicht (4.Klasse). Auch bei uns sind einige Kinder auffällig.

Der Hinweis, es brauche zusätzliche Förderung, ist ein schöner Wunsch. Was möchte die Wirtschaft denn für die zusätzlich einzustellenden Kräfte ausgeben? Woher kommen sie, wenn nicht einmal genug Lehrkräfte für den Unterricht nach Pflichtstundentafel zur Verfügung stehen?

Erster Monat – Ukrainer kreuzbrav und froh, hier zu sein. Mathematik, NW überhaupt: Viele besser als unsere SuS.

Stand heute: Erste Klagen über „Gleichgültigkeit“ gg. manchen Lehrkräften, Unterrichtsbesuch eher Nebensache. „Unsere“ Problemkinder und Möchtegerngangster machen um ukrainische Kinder große Bögen. (Finde ich witzig)

Meine Erfahrungen: 1) Jenseits der Sprachbarriere für mich positiv. Aber man merkt eben auch: Die verstehen sehr schnell, wie es „hier“ läuft. War zu erwarten.

2) Einige Gespräche mit ukrainischen Lehrkräften: Sie sind überrascht und verstehen zum Teil nicht (ich zitiere nach Übersetzerapp) „warum Kinder in deutschen Schulen so respektlos sind“, „warum sollen Kinder mit schwerem Lernen (Lernschwierigkeiten) sich in deutschen Schulen anstrengen?“

3) UKR-Lehrkräfte : Sehr motiviert, hohe Forderungshaltung gg. SuS, sehr bemüht fachlich gut zu arbeiten, höflich, lernen unglaublich schnell Deutsch/Englisch.

Interessante Beobachtungen. Daraus schließe ich, dass sowohl die Schüler als auch Lehrkräfte aus der Ukraine eine bessere Arbeitshaltung aufweisen (im Vergleich zu den Schülern und Lehrern bei uns).

Interessant wäre nun die Klärung der Frage, warum die Schüler bei Pisa in der Ukraine schlechter abschneiden als bei uns. Wird bei Pisa evtl etwas nicht richtig verglichen? Oder kommen zu uns evtl tendenziell die Ukrainer aus dem sozioökonomisch besser gestelltem Milieu? Das würde mich wirklich interessieren.

In der Schule meiner Tochter (Gymnasium, 5 – 13. Klasse, 1.200 Schüler) wurde ein Aufnahmestopp verfügt. Grund: „problematisches Verhalten“ (O-Ton). Es geht da um eine niedrige zweistellige Anzahl ukrainischer Kinder.

Eintrag im Protokoll der Elternratssitzung zum TOP: „Bericht des Schulleiters“. Verteilt via Mail über die Elternvertreter.

Galt der Aufnahmestopp auch für syrische und afghanische Kinder?

Und die kommen damit durch? Das veranlassen ich dann bei uns auch.

Ich denke nicht, dass es ein Einzelfall ist. In Mathe sind die ukrainischen SuS unseren im Schnitt 2 Jahre voraus. Jedenfalls die ca. 20, die ich letztes Jahr im DaZ-Unterricht hatte (Klasse 5-10, Gesamtschule). Ausnahme waren Förder-SuS eines Kinderheims. Ebenso ganz weit vorne in Mathe eine bulgarische Schülerin, die erst in Klasse 8 kam.

Den Vorsprung werden sie schnell einbüßen. Dafür wird der hiesige Unterricht schon sorgen.

Schön, dass ein LKW- Fahrer (erinnere ich mich recht?) so eine Expertise hat. Danke Ihnen!

Natürlich sind die Osteuropäer nur gut für harte Arbeit in Deutschland, und die Flüchtlinge sind alle prima! Aha! Die Zukunft wird aber es anders zeigen! Habt ihr vergessen, das die rumänische Schulsystem einer der beste in Europa war und dass auch heutzutage profitiert euch von unsere Informatikern, Ingineure, Bauer, Handwerker, Altersheims Pflege, Ärzte!!! SCHADE! Also Sie können was mit eure PISA Studien machen, die sind absolut wertlos und Lügen!

Welches rumänische Schulsystem meinen Sie? Spontan würde ich behaupten, dass das nur das vor dem Zusammenbruch des Ostblocks sein kann. Damals war das DDR-System auch besser als das der BRD. Aber nur unter der Voraussetzung, dass Sie den politischen Aspekt rausrechnen. Das dürfte in Rumänien genauso gegolten haben.

Dann könnte man doch einfach das DDR-Schulsystem wieder übernehmen, nur das politische weglassen und alles wäre wieder super.

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Informationsblatt für die Schüler*innen mit Erklärungen und ersten Arbeitsaufträgen, Sek II, 6.Klasse Gym

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