Forscher finden neue Behandlungsmethode bei Herzschwäche - FOCUS online

2022-09-09 18:28:33 By : Mr. Allen Seng

Jeder 20. Deutsche leidet unter einer Herzschwäche. Mit Medikamenten kann diese zwar behandelt und ihr Fortschreiten gebremst werden, aber heilen lässt sie sich nicht. Forscher haben nun eine einfache Behandlungsmethode entwickelt, die als Meilenstein gilt.

In Deutschland leiden fast vier Millionen Menschen an einer Herzschwäche – das schreibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Umgerechnet betrifft das jede 20. Person in Deutschland. Die auch als Herzinsuffizienz bezeichnete Krankheit gilt als Volkskrankheit und endet in vielen Fällen tödlich.

Bei einer Herzinsuffizienz wird nicht mehr genug Blut in den Körper gepumpt, um lebenswichtige Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Daraufhin kommt es zu einem Rückstau in den Venen, wodurch sich Wasser im Gewebe ansammelt. Es bilden sich Ödeme - vor allem in den Füßen und an den Knöcheln. Die Betroffenen leiden unter Erschöpfung und Atemnot - in schlimmen Fällen sogar an Erstickungsanfällen.

Weitere Symptome, die häufig auftreten:

Eine Herzschwäche gilt als unheilbar. Umso wichtiger ist es, dass die Erkrankung so früh wie möglich erkannt wird, um wirkungsvolle Behandlungsmethoden anzuwenden. Das Problem: Betroffene erkennen ihre Beschwerden oftmals nicht als Krankheit an oder bewerten sie als vorübergehende Erschöpfung oder Alterserscheinung.

Um einen tödlichen Ausgang der Erkrankung zu verhindern, sind Medikamente also lebenswichtig – denn unbehandelt verschlechtert sich der Zustand der Betroffenen kontinuierlich. Ein belgisches Forschungsteam hat nun eine verbesserte Methode zur medikamentösen Behandlung von Herzinsuffizienz entwickelt – ein Meilenstein, der Millionen von Menschen einen deutlich besseren Umgang mit der Erkrankung ermöglichen könnte.

In einer Pressemitteilung des Belgischen Kompetenzzentrums für das Gesundheitswesen (KCE) beschreiben die Forscher die neue Behandlungsmethode, die sie erst vor kurzem auf dem Europäischen Jahreskongress für Kardiologie in Barcelona vorgestellt haben, so: Sie beruht auf einer Kombination aus bereits bestehenden harntreibenden Medikamenten - sogenannten Diuretika -, die die Harnproduktion anregen und so dabei helfen, dass der Körper das Wasser aus dem Gewebe ausschwemmen kann.

Als Ziel einer Herzinsuffizienz-Behandlung gilt es, die Symptome der Herzschwäche zu mildern. Erreicht wird das – unter anderem – durch die Gabe dieser Diuretika, die das Herz bei seiner Arbeit entlasten sollen. Sie wirken entwässernd und verringern die Einlagerung von Wasser im Bindegewebe am Herzen. Je nach Stadium kommen zusätzlich sogenannte Aldosteron-Antagonisten zum Einsatz. Sie werden aufgrund ihrer stark entwässernden Wirkung auch als kaliumsparende Diuretika bezeichnet.

Im Rahmen der Forschungsarbeiten wurden 519 Herzinsuffizienz-Patienten aus 27 verschiedenen belgischen Krankenhäusern untersucht. Dabei wurde die Wirkungsweise unterschiedlicher Diuretika untersucht.

Während die Hälfte der Patienten mit einem herkömmlichen Diuretikum in Kombination mit einem Placebo behandelt wurde, erhielt die andere Hälfte ein herkömmliches Diuretikum in Kombination mit Acetazolamid. Dieses Diuretikum wird derzeit kaum noch verwendet und hauptsächlich bei der Behandlung von erhöhtem Augeninnendruck beim Grünen Star eingesetzt.

Das Ergebnis: Die Patienten, die beide Diuretika erhielten, schieden mit einer 46 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit überschüssige Flüssigkeit aus und konnten so früher aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Professor Wilfried Mullens des Hospital Ooost-Limburg in Genk, Belgien, der die Ergebnisse auf dem Kongress vorstellte, erklärt die Bedeutsamkeit der neuen Forschungsergebnisse damit, dass herkömmliche Diuretika zwar bei der Behandlung einer akuten Herzinsuffizienz wirksam sind, jedoch nie einen Normalzustand herstellen.

Dass die Kombination von verschiedenen Diuretika helfen kann, war bereits bekannt. Jedoch wurden Kombinationsstrategien bei der akuten Herzinsuffizienz bisher nicht ausreichend in Studien untersucht. Attraktiv an der getesteten Therapiestrategie sei, dass das Diruetikum Acetazolamid leicht anzuwenden, nebenwirkungsarm und billig sei, weil die Patente vor kurzem abgelaufen sind, so Mullens. Er erwarte daher, dass die Studie zu einem Paradigmenwechsel in der medikamentösen Behandlung der Herzinsuffizienz führen werde.

Neben Diuretika werden bei der Behandlung der Herzinsuffizienz auch Beta-Blocker verschrieben, die die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin regulieren und dafür sorgen, dass das Herz gleichmäßiger schlägt. In einigen Fällen werden auch Digitalis-Präparate eingesetzt, um das Herz beim Pumpen zu unterstützen. Ärzte verordnen sie vor allem, um Herzrhythmusstörungen oder Vorhofflimmern zu behandeln.

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Mittwoch, 07.09.2022 | 19:28 | Werner Zimmermann  | 1 Antwort

Es ist schon seltsam, dass hier eine medizinische Anwendung von Diuretika als revolutionär verkauft wird, die seit 60 jahren bekannt ist und als nebenwirkungsfrei verkauft wird.Das ist eine unbeschreibliche Arroganz gegenüber pharmakologischen Kenntnissen. Der Artikel der belgischen Mediziner ist sicher nicht in einem Peer Review Verfahren überprüft worden.Unglaublich.

wird uns seit 2 Jahren doch auch noch ganz anderes Zeugs verkauft. Und die neueste Wunderwaffe wurde immerhin an 8 Mäusen getestet.

... ich habe hier erwartet, eine Heilungsmethode vorzufinden, ggf. durch einen Katheter oder derlei, und nicht diese uralte Kamelle, die für meinen Vater vor 20 Jahren neu war. Schade, Focus - ist immer noch Sommerloch?

Es geht bei der Studie nicht um eine neue Therapie in der Dauerbehandlung, sondern zur schnelleren Entwässerung von Patienten im Krankenhaus, die zuviel Wasser aufgrund einer Herzschwäche eingelagert haben. Hier wurden signifikant mehr Patienten innerhalb 3 Tagen Therapie mit Acetazolamid zusätzlich zu den Standardmedikamenten im Vergleich zu nur der Standardmedikation "rekompensiert", wie man das nennt. Also betrifft es den stationären Patienten, nicht ambulante Patienten.

Die Kombination Deuritika und Aldosteron-Antagonisten ist uralt und hat auch erhebliche Nebenwirkung, sei es für die Nieren oder den Zeiteinsatz des Patienten auf der Toilette.

Seit mindestens 40 Jahren sind alle Dinge längst bekannt, die dieser Artikel als revolutionär und neu darstellt!! Alle Studenten, die diese grundlegenden Dinge nicht wissen, fallen durchs Examen! Brauchen Sie solche Lückenfüller?? Nichts Neues... und mein Schreiben wird sicher wieder abgelehnt!

Endlich mal gute Nachrichten. Gerade in den letzten Wochen las man ja nicht viel Erbauliches, bzw. gar nichts. Kann man froh sein, auch mal gute Nachrichten zu sehen zu kriegen.

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