Innsbruck – Vor ihrer gemeinsamen Ausstellung in der Innsbrucker Galerie Nothburga haben die junge Hallerin Janine Weger und die Oberösterreicherin Margit Gärtner nichts voneinander bzw. ihrer Kunst gewusst. Dass sie gut zusammenpassen werden, war sich allerdings Anna Maria Achatz, die Kuratorin der Schau, sicher. Dass die Malereien Wegers mit den Drahtobjekten Gärtners allerdings so wunderbar harmonieren ohne sich zu konkurrenzieren, überrascht aber selbst sie.
Die 29-jährige Janine Weger, die als Stipendiatin der Klocker Stiftung die Black Box von deren neuem Haller Museum gestaltet hat, zeigt sich in der Nothburga in ihrer ganzen Vielseitigkeit. Als konzentrierte Bemalerin kleiner Leinwände mit sich fein überlagernden Strukturen genauso wie als fotografierende Spurensucherin sowie Gestalterin spektakulärer Tücher, die das Ergebnis performativer Aktionen sind. In denen sie nach einer exakten Choreographie mit einem extrem breiten, mit blauer Farbe getränktem Pinsel Kreise beschreibt, die Tuch für Tuch zunehmend verdichteter daherkommen. Sie hat die Künstlerin auf den galeristischen Boden gelegt, während zwei große Papiere an die Wand gepinnt sind. Auseinandergefaltete Papierwürfel, in denen Weger Ballone mit blauer Farbe hat platzen lassen. Deren zufällig generierte Spuren einen höchst reizvollen Kontrast zum klaren Linearement der Faltungen bilden.
Margit Gärtners Werkstoff ist dagegen feiner Blumendraht. Um aus diesem etwa fragile sichelförmige Körper mit dreieckigem Querschnitt zu formen, die durch ihre Schatten an der Wand so etwas wie Doppelgänger bekommen. Genauso wie reizvoll in den Raum ausgreifend Schleifiges, während die Ballone, die die Künstlerin aus kleinen dreieckigen, raffiniert ineinander verschachtelten Modulen baut, trotz ihrer Durchlässigkeit wohlig in sich ruhend fast zu atmen scheinen. (schlo)
Galerie Nothburga. Innrain 41, Innsbruck; bis 21. Mai, Mi–Fr 16-19 Uhr, Sa 11–13 Uhr
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